Jeden Tag gibt es einen neuen Shop, in dem die Gegenstände variieren. Es werden Pakete für kleine Beträge angeboten, die einen „Skin“ und „V-Bucks“ enthalten. Eines Tages wurde ich schwach und wollte mir selbst welche kaufen. Das erste Mal habe ich in ein Paket mit 1000 V-Bucks für 7 Franken investiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Möglichkeit, online zu bezahlen. Ich kannte die Zugänge zum „Paypal“-Konto meiner Mutter und fügte sie meinem Fortnite-Konto hinzu, um mir diesen „Kampfpass“ für 950 V-Bucks zu kaufen, der uns im Laufe der Zeit Belohnungen einbrachte. Als ich dieses Geld zum ersten Mal ausgab, hatte ich ein grosses Gefühl der Befriedigung, weil ich neue Dinge freischalten konnte, die meine Freunde sicher nicht bekommen würden. Gleichzeitig spürte ich einen Kloss im Bauch, weil ich daran dachte, wie meine Eltern reagieren würden, wenn sie davon erfahren würden.
Daraufhin begann ich jeden Tag, V-Bucks auf mein Konto zu überweisen, und kaufte fast alle Angebote mehrmals hintereinander zu den Rabatten, die das Spiel anbot. Jedes Mal hatte ich die gleichen Gefühle: die Aufregung, neue Gegenstände zu erwerben, und die Angst, meine Eltern zu enttäuschen. Jeden Tag fragte ich meine Eltern, ob wir nicht arm seien, weil ich mir grosse Sorgen machte. Ich zählte nicht einmal mehr das ganze Geld, das ich ausgegeben hatte, und deshalb war mir nicht bewusst, wie viel Geld ich ausgegeben hatte. Insgesamt hatte ich zwischen 500.- und 600.- ausgegeben.
Eines Tages haben es meine Eltern schliesslich gemerkt. Wir haben viel diskutiert. Meine Eltern waren wohlwollend und hatten Verständnis für meine Situation. Die Gespräche mit meinen Eltern machten mir klar, dass ich mit dem Geld, das ich in diese Spiele steckte, letztlich nichts Wichtiges erreichte. Es handelte sich lediglich um virtuelle Gegenstände in einem Spiel, das ich nicht einmal mehr spiele.“